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02.11. TUSEM verliert Topspiel gegen Gummersbach

Der TUSEM hat das Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga beim Tabellenführer vom VfL Gummersbach mit 23:29 (8:13) verloren.

Alles war angerichtet für einen perfekten Handballabend: Traditionsduell, Derby, Spitzenspiel und eine ausverkaufte Schwalbe Arena. Eine Partie, auf die man sich als Handballer sicher freut, wenngleich es für beide Mannschaften eine ungemein schwere Herausforderung bedeutete. Der TUSEM sah sich erstmals in dieser Saison nicht in der Favoritenrolle, wollte dennoch den Spitzenreiter stürzen und einen Auswärtssieg einfahren. Aber die Hausherren machte es ihm von Beginn an nicht einfach und startete mit der Fan-Unterstützung im Rücken sehr motiviert.


Die Essener brauchten ein paar Minuten, um in das Duell hineinzufinden und ein Mittel gegen die kompakte VfL-Abwehr zu finden. Auf der anderen Seite ließ der Tabellenführer zunächst kaum eine Chance aus und erspielte sich so einen ersten Vorsprung. Dann aber kämpfte sich der TUSEM heran und fand immer wieder gute Wege in Richtung Gummersbacher Tor. Justin Müller oder Eloy Morante waren von ihren Gegnern nur schwer zu bremsen. Zudem stabilisierten sich die Gäste in der Abwehr immer mehr und hatten durch einige Paraden ihrer Torhüter durchaus einen guten Rückhalt.

In einem emotionalen Derby auf gutem Niveau legten beide Mannschaften immer wieder einen drauf. Gummersbach merkte, dass sich der TUSEM herankämpfte und schaltete wieder einen Gang hoch. Dies wurde in erster Linie durch viele starke Paraden von Tibor Ivanisevic begünstigt, der in den wichtigen Phasen einige Tore der Essener verhinderte. Teilweise vergaben diese jedoch ihre Chancen auch zu leichtfertig. Unter anderem scheiterten sie gleich viermal vom Siebenmeterstrich am gegnerischen Keeper, weshalb der Halbzeitstand von 13:8 durchaus in Ordnung ging.

Offensichtlich fand TUSEM-Trainer Jamal Naji in der Pause die richtigen Worte, denn seine Mannschaft ging mit viel Schwung in den zweiten Durchgang. Lukas Becher war einer der Vollstrecker der schnellen Angriffe, weshalb der Tabellenzweite sogar bis auf einen Treffer herankam (16:15, 41.). Der VfL hatte zunächst Probleme die Essener in den Griff zu bekommen, auch weil diese eine gute Abwehr stellten.

Allerdings hielt die Hoffnung für den TUSEM nicht allzu lange, was vor allem an zwei Spielern lag: Torwart Tibor Ivanisevic und Rückraumspieler Janko Bozovic. Während der Keeper immer wieder wichtige Paraden verzeichnete, war der Torjäger im Angriff kaum zu stoppen. Bozovic durfte einige Male zu frei zum Abschluss kommen, was er sofort ausnutzte. So wuchs der Vorsprung der Gummersbacher wieder vorentscheidend an. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet gaben sich zwar nicht auf und investierten viel in die Offensive, ließen sich dort allerdings zu oft zu hektischen Aktionen und damit Ballverlusten hinreißen. Das Endergebnis von 29:23 fiel zu hoch aus, der Sieg war jedoch verdient. Der VfL Gummersbach bleibt damit an der Spitze und der TUSEM muss ihn etwas ziehen lassen.

„Mit dem Ergebnis bin ich maximal unzufrieden. Wir haben über 55 Minuten sehr gut gedeckt, uns aber im Angriff zu viele technische Fehler erlaubt. Und leider ging das Torhüter-Duell dieses Mal deutlich an den Gegner. Wir haben uns vielleicht auch etwas von der Atmosphäre in der Halle anstecken lassen und Bozovic durfte zu viele Tore machen. Die Jungs haben zu jedem Zeitpunkt daran geglaubt das Spiel gewinnen zu können, was man vor allem nach der Pause gesehen hat. Aber wir sind phasenweise an unseren eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert“, sagte TUSEM-Trainer Jamal Naji nach der Niederlage.

Für die Essener steht nun eine kurze Pause an, ehe es am 12. November wieder mit einem Heimspiel weitergeht. Erneut steht ein Topduell auf dem Spielplan: denn der starke Aufsteiger und Tabellenvierte VfL Eintracht Hagen kommt in die Arena „Am Hallo“ (Anwurf 19.30 Uhr).

Gummersbach: Nagy, Ivanisevic; Vidarsson (2), Köster (5), Blohme (2), Schneider (2), Pregler (2), Dzialakiewicz, Santos, Styrmisson (4), Kiesler (1), Stüber, Zeman, Bozovic (11/2). 

TUSEM: Diedrich, Bliß; Beyer (2), Glatthard, Rozman (1), Dangers (2), Becher (3), Ignatow (2), Szczesny (2), Müller (4), Firnhaber (2), Seidel (1), Morante (4/1), Klingler.

Siebenmeter: 2/2 – 1/5.

Strafminuten: 12 – 8.

Zuschauer: 3911.