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14.12. Niederlage im DHB Pokal

Die Handballer vom TUSEM haben das Achtelfinalspiel gegen die Rhein Neckar Löwen verloren

Für den TUSEM Essen ist im Achtelfinale des DHB-Pokals Endstation. Gegen den Titelverteidiger und Erstligisten Rhein-Neckar Löwen muss sich die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann mit 24:33 (13:18) geschlagen geben, zeigte aber immer wieder gute Ansätze und konnte den Favoriten hin und wieder ärgern.

Es war ein besonderer Abend in der Arena „Am Hallo“, die erstmals seit vier Jahren wieder restlos ausverkauft war. Die 2578 Fans freuten sich auf das Duell zwischen dem Zweitligisten und dem Titelverteidiger des DHB-Pokals, der mit einer Vielzahl an Nationalspielern anreiste. Einer von ihnen musste allerdings von der Tribüne aus zusehen: Uwe Gensheimer kam nicht zum Einsatz. Auf der anderen Seite musste der TUSEM auf Julius Rose verzichten, der sich im Ligaspiel beim TV Hüttenberg am Fuß verletzte.

Von Beginn an herrschte eine tolle Stimmung in der Halle, auch weil mehr als 100 Fans aus Mannheim mitgereist waren. Dennis Szczesny eröffnete die Partie mit seinem Tor und heizte der Stimmung damit weiter ein. Die Gastgeber versuchten in der Abwehr sofort dicht zu machen und das Star-Ensemble um Jannik Kohlbacher am Kreis und Juri Knorr im Rückraum so auszubremsen. Dies gelang nur bedingt, da der Erstligist die Begegnung sehr ernst anging und sich schnell ein Polster erarbeiten wollte. Nach 13 Minuten stand es bereits 1:7 aus Essener Sicht, auch weil vor dem Löwen-Tor kaum ein Durchkommen möglich war. Der TUSEM versuchte es immer wieder auch mit Würfen aus der Distanz, aber dann war da noch ein Mikael Appelgren. Der schwedische Nationaltorhüter stellte sich einige Male in den Weg und sollte am Ende des Spiels sogar auf 17 Paraden kommen.

Nachdem TUSEM-Trainer Hegemann eine erste Auszeit genommen hatte, agierte sein Team etwas mutiger und dynamischer im Angriff. Dies wurde prompt belohnt, unter anderem war Philipp Asmussen mehrfach erfolgreich. Mit jeder gelungenen Aktion des Außenseiters wurde die Stimmung immer besser und der Europapokalteilnehmer aus Baden-Württemberg ärgerte sich. Allerdings spielte er ruhig weiter und ließ sich zu keinem Zeitpunkt von der Siegerstraße abbringen. Über die schnellen Außenspieler Lion Zacharias und Jon Lindenchrone Andersen kamen die Löwen in gute Abschlusspositionen und konterten die Essener zum Teil aus. Aber die Hausherren versuchten das Maximum aus sich herauszuholen und kamen bis zur Pause immerhin auf 13:18 heran.

Um den Gästen noch wirklich gefährlich werden zu können, musste nun ein Lauf her. Allerdings ließ der Erstligist dies gar nicht erst zu. Kohlbacher kam am Kreis teilweise recht frei zum Abschluss und zeigte seine ganze Klasse. Seine Treffer zu Beginn des zweiten Durchgangs sorgten im Prinzip schon für die Vorentscheidung. Der TUSEM wehrte sich weiterhin, war im Angriff aber zum Teil nicht durchschlagskräftig genug. Erfolgreich war er immer dann, wenn er den Gästen die Bälle stahl und dann schnell umschaltete. So ging es einige Male über Finley Werschkull, der mit fünf Treffern bester Schütze der Gastgeber wurde.

Die Rhein-Neckar Löwen ließen die Essener nicht wirklich herankommen, auch weil Niclas Kirkelokke nun sein Können zeigte. Die Abschlüsse des Weltmeisters aus Dänemark waren nicht nur wuchtig, sondern auch platziert. Der TUSEM leistete sich zudem im Passspiel einige Fehler, was letztendlich auch zu dem deutlichen Endstand von 24:33 führte. In vielen Phasen des Spiels verkaufte sich die Mannschaft von der Margarethenhöhe sehr teuer und konnte die Löwen auch mal ärgern, richtig gefährlich wurde es für den Titelverteidiger allerdings nicht. Somit sind die Essener im Achtelfinale ausgeschieden, während die Gäste nun im Viertelfinale stehen.

„Wir kamen in der Offensive schwer ins Spiel, kämpfen uns aber gut rein. Alle waren heiß und die Atmosphäre in der Halle mega. Die Rhein-Neckar Löwen eines der Top-10-Teams in Europa, aber ich glaube, dass wir uns dafür ganz gut verkauft und viel Leidenschaft ins Spiel gebracht haben. Wir können zufrieden sein mit der Leistung. Wenn man als junger Spieler vor so einer Kulisse gegen so viele Nationalspieler spielt, dann ist das eine tolle Erfahrung, die man gerne mitnimmt“, sagte TUSEM-Kreisläufer Finn Wolfram nach dem Duell.

Auch sein Trainer Michael Hegemann war nicht allzu enttäuscht: „Die Löwen waren die klar bestimmende Mannschaft. Was aus unserer Sicht aber gut war: trotz des frühen Rückstands haben wir an unser Spiel geglaubt und wir waren mutig. Wir haben über eine lange Zeit gut verteidigt und dementsprechend war es sicherlich auch für die Zuschauer ein tolles Ereignis.“

Nach dem Highlight im DHB-Pokal steht für den TUSEM nun wieder der Alltag in der 2. Handball-Bundesliga an. Am kommenden Sonntag (17. Dezember) geht es mit einem Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau weiter, Anwurf in der Arena „Am Hallo“ ist um 17 Uhr.

TUSEM Essen – Rhein-Neckar Löwen 24:33 (13:18).
TUSEM: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (3), Kämper, Wolfram (1), Wilhelm, Homscheid (2/1), Asmussen (3), Eißing (2), Szczesny (2), Seidel, Klingler, Neuhaus (1), Mast (2), Werschkull (5), Schoss (3).

Löwen:
 Appelgren, Späth, Birlehm; Kirkelokke (4), Jacobsen, Knorr (2), Oskarsson (1), More, Holst (2), Davidsson (5/3), Schefvert (2), Gislason, Andersen (5), Jaganjac, Zacharias (6), Kohlbacher (6).

Schiedsrichter:
 Otto (Syke)/Piper (Kiel).
Siebenmeter: 1/2 – 3/3.
Strafminuten: 6 – 4.
Zuschauer: 2578 (ausverkauft).