05.02. Krizanovic tritt nach Heimpleite zurück
Nach elf gemeinsamen Jahren trennen sich die Wege von Igor Krizanovic und den ETB Wohnbau Baskets! Nach der bitteren 64:77-Pleite gegen Schlusslicht RSV Eintracht Stahnsdorf haben Krizanovic und der Verein einvernehmlich entschieden, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Dass das Ende der gemeinsamen Arbeit so kommen würde, das hatten beide Seiten weder erhofft, noch erwartet. Letztlich, ist es jedoch der letzte logische Schritt, um die Mannschaft im Endspurt der Hauptrunde doch noch auf Kurs bringen zu können. „Ungeachtet seiner fachlichen Qualifikation kommen wir nicht umhin, diesen, für beide Seiten schwierigen und tragischen Schritt zu vollziehen“, sagt Marc Wierig, Geschäftsführer der ETB Wohnbau Baskets.
Das sieht auch der 44-jährige Kroate so. Schon länger habe er mit dem Gedanken gespielt, zuletzt nach der Heimpleite gegen die Itzehoe Eagles. „Dann kam das Spiel gegen Artland, wo wir uns ordentlich verkauft haben. Aber nach der Vorstellung gegen Stahnsdorf führt an diesem finalen Schritt kein Weg mehr vorbei“, so Krizanovic. Die Signale, die aus der Mannschaft gekommen sind, waren ebenfalls deutlich. „Wir haben nicht mit der Intensität und dem Fokus arbeiten können, wie es nötig gewesen wäre“, so Krizanovic. Er betont, dass die jetzt getroffene Entscheidung kein Schnellschuss sei, sondern vielmehr das Ergebnis eines Prozesses.
Für Krizanovic geht es jetzt darum, Abstand zu gewinnen. Zu reflektieren. Und der Mannschaft für die kommenden Aufgaben die Daumen zu drücken. „Ich hoffe, dass dieser Verein, der mir sehr am Herzen liegt, die Kurve kriegt und ein weiteres, schwieriges Jahr mit einem Erfolgserlebnis beenden kann.“ Und Wierig ergänzt: „Wir bedauern sehr, dass es offensichtlich keinen anderen Ausweg gibt. Es ist schwer in Worte zu fasssen, was Igor für uns und den Profi-Basketball in Essen in all den Jahren geleistet hat. Wir bedanken uns bei Igor für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen ihm beruflich und privat alles erdenklich Gute!“
Die Trainingsarbeit übernimmt vorerst Co-Trainer Philipp Stachula. Die Suche nach einem Ersatz für Krizanovic hat derweil bereits begonnen. „Wir suchen auf der einen Seite jemanden, mit dem wir die Saison zu Ende spielen können. Zum anderen aber auch jemanden, mit dem wir mittelfristig planen können“, so Wierig.
Das Spiel gegen den RSV Eintracht Stahnsdorf, der in Essen sein erstes Auswärtsspiel der laufenden Saison gewinnen konnte, wurde im zweiten Viertel entschieden. Mit einem 18:2-Lauf sorgten die Gäste für die Vorentscheidung. Und verpassten den ETB Wohnbau Baskets damit den Wirkungstreffer, von dem sich die Hausherren nicht mehr erholen sollten. Bester Werfer auf Seiten der Essener war einmal mehr Montrael Scott, der 19 Punkte, acht Rebounds und sieben Assists auflegte.
Die Punkte der ETB Wohnbau Baskets im Spiel gegen Stahnsdorf: Dilhan Durant (2), Tim van der Velde (7), Yannik Tauch (8/1 Dreier), Jacob Albrecht, Till Hornscheidt, Forrest Robinson, Nikola Gaurina (9/1), Finn Fleute (2), Adam Touray (10), Kelvin Okundaye, Montrael Scott (19/1), Jeffrey Martin (7/1)
Stimmen zum Spiel: Denis Toroman, RSV Eintracht Stahnsdorf: „Ich habe mehrfach gesagt, dass wir eine junge und gute Mannschaft beisammen haben. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, die gekämpft und sich dem Wettbewerb gestellt haben. Alles, was wir gebraucht haben, war Zeit. Dass wir in Essen unseren ersten Auswärtssieg der Saison einfahren konnten, ist der verdiente Lohn für viel harte Arbeit, die das Team investiert hat. Wir wollten Essen aus ihrem üblichen Rhythmus bringen. Und das hat ganz gut geklappt. Der Schlüssel war, dass die Jungs nicht aufgehört haben, an sich zu glauben.“
Igor Krizanovic, ETB Wohnbau Baskets: „Es war ein Spiel, in dem es mehr um Psyche als um Sport ging. Das Ergebnis ist nicht nur das nackte Ergebnis des Spiels, sondern der Arbeit unter der Woche. Wir trainieren einfach nicht gut – und das zeigt sich dann auch an den Spieltagen. Es war eine Leistung, für die man sich nur entschuldigen kann. Und die Konsequenzen haben muss. Sowohl Itzehoe als auch Stahnsdorf haben uns mit einfachen Mitteln vor große Probleme gestellt. Die Antwort auf die vielen offenen Fragen liegt in der Trainings-, nicht in der Spielhalle. Und da haben wir in den vergangenen Wochen einen zu schlechten Job gemacht.“